Seit 35 Jahren arbeitet Herr Erdogan als Schneider, bereits im Alter von 10 Jahren fing er an das Handwerk zu erlernen.
Auf der Tonhallenstr. 11 in Düsseldorf Wehrhan ist sein Änderungs-Atelier. Während seiner Arbeit durfte ich ihn porträtieren.
Da ich nicht wusste, wie die Lichtverhältnisse vor Ort sind und natürlich die Räumlichkeiten, habe ich Softboxen der Größen 28×25 cm mini Softbox, 60×60 cm Softbox, 95 cm Octabox und 150 cm Octabox eingepackt. Wenn man das restliche Epuipment dazu rechnet, hatte ich jedenfalls genug zum Schleppen dabei.
Am Location war das Licht ziemlich be……..scheiden, mal untertrieben ausgedrückt. Draußen regnete es, also der Himmel grau und dunkel. Drinnen nur Leuchstoffröhren. Das Problem mit Leuchtstoffröhren, also Kunstlicht ist, das die Lichttemperatur (Lichtfarbe) anders ist als bei den Blitzgeräten. Generell geben Blitzgeräte das Licht mit der Farbtemperatur von 5500 Kelvin ab, also Tageslichttemperatur. Kunstlicht wie einfache Glühbirnen, Energiesparbirnen, LED Birnen u.s.w. haben unterschiedlichste Farbtemperaturen. Das Problem ist dann beim Fotografieren, dass auf den Fotos Mischlicht ist. Für die Arbeit von Herrn Erdogan ist das Licht hell und gut, für mich hell und nicht gut.
Durch die ganzen Geräte hatte ich zwar nicht viel Platz, gereicht hatte es aber auf jedenfall.
Ich habe zuerst mal ein Testbild geschossen. Ohne Blitz, Iso 400, Auto-Weißabgleich. Die Blende stellte ich auf F 3.5 ein, die Zeit wird dann durch die Kamera automatisch eingestellt (Programmoduls: Blendenvorwahl). Zu meiner Überraschung hat der Weißabgleich der Kamera die Farben sehr gut, oder neutral dargestellt. Die Belichtung der Kamera lag etwas zu hoch. Das seht Ihr vor allem, wenn Ihr mal auf die Lampen achtet. Die sind so hell dargestellt, das keine Zeichnungen mehr vorhanden sind. Herr Erdogan im Vordergrund ist zu dunkel.
Ich entschloss mich, den 60×60 cm Softbox zu benutzen, zudem positionierte ich die Softbox ungefähr 45 Grad links von Ihm.
An der Kamera änderte ich den Weißabgleich auf bewölkt, damit die Farben wärmer wurden. Zusätzlich korrigierte ich die Belichtung auf – 1,7 EV. D.h. die Kamera belichtet jetzt immer auf -1,7 Ev unter der errechneten Belichtung. Auf deutsch, die Fotos werden leicht unterbelichtet. Dadurch habe ich das Problem mit den zu hellen Lampen auf den Aufnahmen beseitigt und generell den Hintergrund leicht abgedunkelt.
Soweit so gut. Die Farben sind schön warm und nicht so langweilig neutral. Das Hauptlicht sieht im Moment auch gut aus.
Was mir allerdings noch nicht so gut gefiel war der Hintergrund, dort wo sich die Lampen befinden. Dort war es für mein Geschmack etwas zu dunkel. Etwas wärmeres Licht wäre auch nicht schlecht. Also packte ich einen zweiten Blitz auf einen Lichtstativ und positionierte es hinter der Metallsäule (Links von den Lampen). Zusätzlich setzte ich einen Orangefilter (CTO Filter) an den Blitz drauf.
Nach einigen Feinabstimmungen sieht das endgültige Foto so aus.
Die endgültigen Einstellungen:
– Kamera Nikon D300: Blende F 5.6, Belichtungszeit 1/40 Sek -1.7 EV, Iso 400, Brennweite 18mm.
– Nikon Speedlight SB 700: Als Master Steuerung
– Nikon Speedlight SB 700 : TTL Modus -0.7 EV in 60×60 Softbox als Hauptlicht.
– Nikon Speedlight SB 600: TTL Modus -2.7 EV mit Lee 204 CTO Folie als Hintergrundlicht.
– 2 Lichtstative
– Eine Tasse Kaffee
– Eine gute Assistentin. Danke Carmela (Carmela photography) für deine Hilfe und die making of Fotos.
– Adobe Lightroom 4.2
Danke fürs lesen.
Bei Anfrage oder Interesse: contact@mangir.de
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